In der Krise?

Mechthild Bereswill, Anke Neuber (Hrsg.)

ISBN: 978-3-89691-231-2

194 Seiten

Preis: 24,90 €

Erschienen: 2011


Männlichkeiten im 21. Jahrhundert

(Forum Frauen- und Geschlechterforschung Band 31)

Seit den 1990er Jahren hat die Diagnose einer in die Krise geratenen Männlichkeit sowohl in populären als auch in wissenschaftlichen Diskursen an Prominenz gewonnen. Historisch steht sie in der Tradition wiederkehrender Befürchtungen der Bedrohung und Gefährdung von Männern und Männlichkeit. Neu ist gegenwärtig die intensive und ausdifferenzierte Reflexion auf die Krise selbst: Was ist eine Krise? Worin genau besteht die Krise von Männlichkeit und welche gesellschaftlichen Entwicklungen spiegeln sich in einer möglichen Krisendynamik? Landläufige Antworten auf solche Fragen beziehen sich auf den tief greifenden Wandel von Erwerbsarbeit, das Reflexivwerden von Geschlechterdifferenz – genauer Männlichkeit – im Prozess der gesellschaftlichen Modernisierung oder auf die (vermeintliche) Aufwertung von Weiblichkeit und weiblichen Werten in kulturellen Repräsentationen. Hier schließt die kritische Frage an, ob und welche neuen Entwürfe von Männlichkeit und männlicher Identität erkennbar sind. Was macht sie aus, wo und wie werden sie produziert? Die skizzierten Fragen verweisen über Konstruktionslogiken von Männlichkeit hinaus auf Konstellationen von Wandel in den Geschlechterverhältnissen, deren ungleichzeitige Dynamik im Widerspruch zum zeitdiagnostischen Krisendiskurs steht.

Inhaltsverzeichnis

Mechthild Bereswill

Mechthild Bereswill, Prof. Dr.phil., Professur für Soziologie der sozialen Differenzierung und Soziokultur am Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Kassel. Arbeitsgebiete: Soziologie und Sozialpsychologie der Geschlechterverhältnisse; Soziale Probleme, Soziale Ungleichheit; Qualitative Methodologien.


Anke Neuber

Anke Neuber, Dr. phil., Qualifikationsstelle zur Habilitation am Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Kassel. Arbeitsschwerpunkte: Devianz und Geschlecht, Geschlechterforschung: feministische Theorien und Ansätze der Männlichkeitsforschung, Gewalt im Jugendstrafvollzug / Jugendgewalt, Methoden und Methodologien qualitativer Sozialforschung, Biographieforschung.