Zum Stellenwert von Arbeit in zeitgenössischen Demokratiekonzepten
(Arbeit – Demokratie – Geschlecht Band 10)
In Zeiten wachsender sozialer Ungleichheit, Prekarisierung und Ausgrenzung durch hohe Arbeitslosigkeit manifestiert sich ein realer Zusammenhang zwischen Demokratie und Arbeit, der sogar die Fundamente von Demokratie auszuhöhlen droht. Anja Lieb zeigt Perspektiven für eine – auch genderkompetente – Rekonstruktion dieser Wechselwirkungen.
Anknüpfend an die Leitidee von Demokratie als „reflexive Kooperation“ (Axel Honneth) sowie als politisches und soziales Ideal (John Dewey) untersucht und überprüft sie vier zeitgenössische Demokratiekonzepte im Hinblick auf den Status von Arbeit: Robert Dahl (liberal), Hannah Arendt (republikanisch), Jürgen Habermas (deliberativ), Anne Phillips (feministisch). Im Ergebnis lassen sich nicht nur der jeweilige Eigensinn von Demokratie und Arbeit, sondern zudem die komplexen Verschränkungen des Politischen und Sozialen in einer modernen Gesellschaft erkennen.