Markt und Gewalt NEU!

Heide Gerstenberger

ISBN: 978-3-89691-125-4

739 Seiten

Preis: 49,90 €

Erschienen: 2018


Die Funktionsweise des historischen Kapitalismus

(Theorie und Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft Band 25)
2. korrigierte Auflage

Für Bibliotheken auch als Ebook-Campuslizenz zu bestellen: ISBN 978-3-98634-159-6

"Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legt." - Funkkolleg "Verdinglichung" des Ö 1

Bei allen Gegensätzen sind sich wirtschaftsliberale und marxistische Theoriekonzepte in der Beurteilung des Kapitalismus einig: die ökonomischen Strukturen kapitalistischer Marktgesellschaften machen direkte Gewalt gegen Personen nicht nur überflüssig, sondern auch ökonomisch kontraproduktiv. Heide Gerstenberger widerspricht in ihrem Werk nicht der These, dass im Verlauf kapitalistischer Wirtschaften die Anwendung direkter Gewalt zum Zwecke der Profitproduktion vielerorts zurückgedrängt wurde, wohl aber bestreitet sie, dass diese Entwicklung ökonomischer Rationalität geschuldet ist. Als Resultat ihrer Auseinandersetzung mit der konkreten historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften stellt sie fest, dass, wo immer eine Domestizierung des Kapitalismus erfolgte, diese durch sehr energische soziale Auseinandersetzungen und politische Maßnahmen herbeigeführt worden ist. Werden Eigner und Besitzer von Kapital nicht durch Öffentlichkeiten und Regierungen daran gehindert, so nutzen sie – von Ausnahmen abgesehen – alle sich ihnen bietenden Möglichkeiten, Profite zu erzielen. Angesichts der historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften lässt sich nicht länger aufrechterhalten, dass der Einsatz direkter Gewalt gegen Personen kapitalistischem Profitstreben unter allen Umständen widerspricht.

Inhaltsverzeichnis

Leseprobe

"Monumental ist ... die Fülle an Material, die Gerstenberger in diesem Buch zusammengetragen und aufgearbeitet hat. Trotzdem geht nie der rote Faden verloren. Dieser besteht darin ..., dass Gerstenberger von den Anfängen bis in die Gegenwart aufzeigt, wie der Kapitalismus auf gewaltsamer Praxis basiert." Sigrid Korismar in: Sowialwissenschaftlich Rundschau 3/2020

Heide Gerstenberger am 25. Juli im "Radiokolleg" im Österreichischen Rundfunk (hier hören)

Interview mit Heide Gerstenberger in der französischen Zeitschrift Période

Rezension von Christian Lotz auf marxandphilosphy.org.uk

Heide Gerstenberger

Heide Gerstenberger, Prof. Dr.disc.pol., geb. 1940, lehrte von 1974 bis 2005 als Professorin für "Theorie des bürgerlichen Staates und der Gesellschaft" an der Universität Bremen. Sie veröffentlichte u.a. Der revolutionäre Konservatismus, 1969; Zur politischen Ökonomie der bürgerlichen Gesellschaft. Die historischen Bedingungen ihrer Konstitution in den USA, 1973; zusammen mit Dorothea Schmidt (Hrsg.) Normalität oder Normalisierung. Geschichtswerkstätten und Faschismusanalyse, 1987, Die subjektlose Gewalt 1991. Zudem publizierte sie zahlreiche gesellschaftstheoretische und historisch-soziologische Beiträge in Fachzeitschriften und ist Mitherausgeberin der Reihe Theorie und Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft im Verlag Westfälisches Dampfboot.