Politische Ökonomie des Sozialstaats

Heiner Ganßmann

ISBN: 978-3-89691-690-7

229 Seiten

Preis: 19,90 €

Erschienen: 2009



(Einstiege Band 10)
2. überarbeitete Auflage

Vor der Krise galten die Probleme des Sozialstaats als Zeichen für die Notwendigkeit, seine Leistungen über "Reformen" zurückzufahren: Die Renten seien nicht mehr sicher, im Gesundheitssystem explodieren angeblich die Kosten, Steuer- und Sozialbeitragsbelastungen bedrohen den Wirtschaftsstandort, die Arbeitslosigkeit bleibt trotz Hartz-Reformen zu hoch. In der Krise sehen sich viele auf den Sozialstaat angewiesen, aber es wird wohl nicht lange dauern, bis mit Verweis auf die vom Finanzsektor gründlich geleerten Staatskassen wieder Leistungskürzungen gefordert werden. Heiner Ganßmann stellt in seinem umfassend überarbeiteten und aktualisierten Einstiege-Band die Voraussetzungen und Formen von Sozialstaatlichkeit heraus und zeigt: Die These, dass der Sozialstaat nicht mehr bezahlbar sei, ist im strukturellen Kontext kapitalistischer Entwicklung und ihrer Krisen nicht haltbar. Es handelt sich um ein Verteilungsproblem. Eine politisch organisierte kollektive Daseinsvorsorge, die auf die sozial negativen Folgen des Kapitalismus reagieren kann, bleibt für breite Bevölkerungsmehrheiten unverzichtbar.

Heiner Ganßmann

Heiner Ganßmann, (1944 - 2018), war Professor für Soziologie am Soziologischen Institut der FU Berlin; Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie; Publikationen u.a.: Geld und Arbeit, 1996, Arbeitsmärkte im Vergleich, 1999.