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Vorschein 41 - Jahrbuch 2024 der Ernst-Bloch-Assoziation

Fortschritt und Entfremdung - Bloch und Lukács im heutigen Kontext

Bloch und Lukács lernen sich 1910 im Seminar von Simmel in Berlin kennen. Bald verbindet sie eine enge Freundschaft, sie produzieren Texte, u. a. Logik und System betreffend. Diese symbiotische Verbindung soll Lukács auf die Idee gebracht haben, sie könnten doch eine gemeinsame Philosophie zu Papier zu bringen. 1914 nahmen alle Vorhaben ein jähes Ende, zwei Weltkriege und das Exil trennten die Freunde. Jahrzehnte später fanden sie jedoch wieder zueinander.

Fortschritt und Entfremdung waren zwei der wichtigsten Kategorien im Denken der befreundeten Philosophen Lukács und Bloch. Auf diese beiden lenkte 2024 die gemeinsame Tagung von Ernst-Bloch-Assoziation und Internationaler Georg-Lukács-Gesellschaft ihren Blick.

Entfremdung und Fortschritt haben in den letzten Jahren unterschiedliche Karrieren hinter sich. Ein Entfremdungsdiskurs fand kaum statt, Fortschritt wurde zu einem viel diskutierten Begriff. Was galt Bloch und Lukács als verdinglicht, entfremdet, fortschrittlich? Warum sind heute der Rückgriff darauf und ein aktueller Diskurs darüber wichtig?

Über die Herausgeber:innen

Doris Zeilinger, Dr. phil. (Wechselseitiges Ergreifen. Ästhetische und ethische Aspekte der Naturphilosophie Ernst Blochs), ist Sprecherin der Ernst-Bloch-Assoziation und Herausgeberin des Jahrbuchs VorSchein sowie Mitherausgeberin des Bloch-Wörterbuchs, darin Autorin der Artikel „Latenz“, „Natur“ und „Tendenz“. Neben der Planung und Organisation der Jahrestagungen versucht sie in Lese- und Arbeitskreisen die Blochsche Philosophie weiterzugeben, auch mit dem Ziel der Förderung philosophischen Nachwuchses. Eigene Arbeiten zu Bloch und anderen emanzipatorischen Ansätzen entstehen regelmäßig.