Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es in den Sozialwissenschaften immer wieder Ungleichheitstheorien, die ein Ende der Klassenstruktur westlicher Gesellschaften verkündeten. An deren Stelle sei die nivellierte Mittelstandsgesellschaft oder seien Schichten oder Neue soziale Ungleichheiten oder pluralisierte Milieus getreten. Ulrich Beck bezeichnete „Klasse“ als einen Zombiebegriff, der immer noch durch soziologischen Texte unverbesserlicher Autoren tappt. Inzwischen ist es jedoch angesichts des Auseinanderklaffens der Schere zwischen Arm und Reich ohne Weiteres wieder möglich geworden, ohne Verdacht zu erregen, vom Kapitalismus und seinen (veränderten) Klassen zu reden. Dieses Buch zeichnet derartige Tendenzen sowie geschichtliche und theoretische Dimensionen des Klassenbegriffs nach.