Visualisierung Qualitiativer Geographien
Der Einsatz visueller Methoden in qualitativen Forschungsarbeiten der Geographie nimmt mittlerweile einen wichtigen Stellenwert im Forschungsfeld ein. Das Handbuch Visualisierung Qualitativer Geographien zielt darauf ab, zentrale Begriffe, Konzepte und Debatten geographischer Visualisierungspraxen systematisch in einen umfassenderen theoretischen und methodischen Kontext einzuordnen und eine Reflexionsfläche für ihre Anwendungen zu bieten. Geographische Forschung mit qualitativen Methoden ist auf vielfältige Weise mit Visualisierungen verknüpft, die sich seit Jahren immer weiter ausdifferenziert. Visualisierungen finden Einsatz in der Raumerkundung und Datenerhebung, als Datenquellen, beim Strukturieren und zum Reflektieren empirischen Materials oder bei der Kommunikation von Ergebnissen. Das Buch zeichnet einen nicht-linear gedachten Forschungsablauf nach – von der Forschungskonzeption über den Einsatz visueller Methoden und visuellen Materials bis hin zu der Reflexion und Kommunikation von Ergebnissen. Es verbindet damit konkrete methodisch-empirische Vorgehensweisen und die mit ihnen einhergehenden arbeitspraktischen Herausforderungen mit einer sozial- und bildtheoretisch informierten methodologischen Reflexion. Damit bildet das Handbuch erstmalig in der deutschsprachigen Geographie ein breites Spektrum von theoretischen, ethisch-rechtlichen sowie methodischen Auseinandersetzungen mit Visualisierungen ab und richtet sich vornehmlich an Lesende, die Einstiege in unterschiedliche Aspekte dieses Feldes suchen.
Über die Herausgeber:innen
Lea Bauer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig. Arbeitsschwerpunkte: Visuelle Geographien, qualitative und visuelle Erhebungs-, Reflexions-und Auswertungsmethoden, Künstlerische Forschungsansätze, kritisches Kartieren.
Kristine Beurskens leitet die Forschungsgruppe „Geographien der Zugehörigkeit und Differenz“ am Leibniz-Institut für Länderkunde. Sie forscht insbesondere zu Grenzziehungen, Geographien der Unsicherheit und damit verbundenen reaktionären Politiken; weitere Schwerpunkte liegen in Fragen der Qualitativen Methodik, Forschungspraxis und Visualität.
Janina Dobrusskin ist Doktorandin in der Kultur- und Sozialgeographie der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Promotion befasst sich mit feministischen Zugängen zu Geographien der (Un)Sicherheit. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der kritischen Stadtforschung, den emotionalen, feministischen und visuellen Geographien.
Nora Küttel ist Postdoktorandin am Institut für Geographie der Universität Bremen. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen in der kritischen Stadtforschung, der Kultur- und Sozialgeographie, den deindustrialization studies sowie ethnographischen, visuellen und kreativen Forschungsmethoden und feministischer Methodologie.
Judith Miggelbrink ist Direktorin des Leibniz-Instituts für Länderkunde und Professorin für Regionale Geographie an der Universität Leipzig. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Grenzen und Grenzregionen, Visuelle Geographien, Geographien der extremen Rechten und Politische Geographie; sie arbeitet zudem zu theoretischen und methodologischen Fragen der Entwicklung der Geographie und ihren Kernkonzepten.
Anna-Lisa Müller ist Postdoktorandin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind die reflexive Migrations- und Rassismusforschung, Sozialgeographie und qualitative Forschungsmethoden und ihre Methodologien.
Eva Nöthen ist Professorin für die Didaktik der Geographie an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Arbeitsschwerpunkte: Visuelle Geographien, Künstlerische Forschung, Transformative Geographische Bildung, Klimawandelbildung.